GSK IV Zweiter in der Verbandsliga Nord

In der Schlussphase der Saison 2023/24 hat sich unser Team GSK IV noch einmal richtig ins Zeug gelegt. Zwei Mannschaftssiege und ein Remis konnten wir in den Runden 7 bis 9 einfahren. Der Spitzenreiter Springer Hitdorf war jedoch nicht mehr einzuholen. Zum Saisonende bleiben wir damit in der Verbandsliga Nord des Schachverbands Mittelrhein auf Platz 2 der Tabelle – ein aus meiner Sicht sehr zufriedenstellendes Ergebnis. Der Pulheimer SC hat in der Schlussrunde zwar noch zu unseren 11 Mannschaftspunkten aufgeschlossen, im direkten Vergleich liegen wir jedoch vor ihnen. Eine herzliche Gratulation geht an Springer Hitdorf, die in der gesamten Saison nahezu in Bestbesetzung angetreten sind und damit den Aufstieg sehr gezielt und verdient erspielt haben! 

Ein kurzer Rückblick auf die Runden 7 und 8: In Runde 7 hätten wir eigentlich ein Heimspiel gehabt, jedoch boten wir den Schachfreunden von Lasker Köln an, das Spiel in deren Räumlichkeiten auszutragen, um die Teilnahme von zwei Rollstuhlfahrern zu ermöglichen. (Eine Vorschrift zur Inklusion behinderter Spieler ist übrigens kürzlich in die Bundesturnierordnung NRW aufgenommen worden, was ab der nächsten Saison einige Schachvereine – insbes. auch bei den Mannschaftskämpfen – noch vor eine neue Herausforderung stellen dürfte.) GSK IV gewann die Runde mit Siegen von Nikita und Christopher. Die 8. Runde gegen Pulheim spielten wir dann regulär auswärts. In dieser Runde kam es zu einem kleinen Streitfall betreffend das Thema Karenzzeit, der hier nicht näher nacherzählt werden muss, uns aber mit einen kampflosen Punkt in die Runde starten ließ – zu Unrecht, wie sich später herausstellte. Aufgestachelt durch diesen frühen Rückstand gewannen wir dann aber – nach starkem Kampf und einer regelrechten Opferorgie an mehreren Brettern – haushoch mit 20:11. 

Am vergangenen Sonntag, 5.5., spielten wir nun endlich wieder einmal zu Hause. Unser Gegner war die erste Mannschaft der Ford SF Köln, nominell eine der stärksten Mannschaften in der Staffel, mit FM Ingo Cordts als potentielles Spitzenbrett. Jedoch war der Klassenerhalt für sie – genau wie für uns – schon gesichert. Das war vielleicht der Grund, warum sie nicht in Bestbesetzung zu uns kamen und in dieser Begegnung vier Ersatzspieler im Einsatz hatten. Auch wir mussten ausnahmsweise zwei Bretter nachbesetzen. Ein großer Dank gilt den Brüdern Benjamin und Jonatan Grimm, die kurzfristig bei uns eingesprungen sind! Nach teilweise etwas kuriosen Spielen erzielten wir ein solides Mannschafts-Remis, 16:16. 

Dabei war auf unsere Leistungsträger Nikita und Edgard wieder einmal Verlass. Edgard kam an Brett 3 mit Schwarz sofort zu seinem Spiel, als der Gegner unvorsichtigerweise das Königsgambit „auspackte“. Schwarz erhielt schnell aktives Figurenspiel, die weiße Dame musste sich nach b1 zurückziehen, Edgard gewann eine Figur und später auch die Partie. Nikita’s Sieg basierte im Vergleich dazu mehr auf positionellen Faktoren. Wer die letzten Spielberichte gelesen hat, weiss, dass unser Spitzenbrett gerne gemäß den Vorstellungen von Aaron Nimzowitsch über die offene Linie mit dem Turm auf der 7. Reihe eindringt. Dies war in der aktuellen Partie bei geschlossener Stellung zunächst nicht möglich. Aber es folgte eine kreative Erweiterung des Nimzowitsch-Systems: Schwarz trieb seinen a-Bauern bis a3 vor, und brachte dann seinen Turm über a4 und b4 nach b7. Dieses schöne Manöver hätte Nimzowitsch, wenn man es ihm gezeigt hätte, vielleicht noch in sein Kapitel „Die Linie als Sprungbrett“ (2.5, in: „Mein System“) aufgenommen. Der Turm erwies sich auch in dieser besonderen Konstellation als sehr stark und es folgte bald der Partiegewinn. 

Zwei Niederlagen, die wir parallel erlitten, wurden dadurch wieder ausgeglichen. Markus Albert, Thomas, Benjamin und ich selbst steuerten jeweils ein Remis bei. Damit geht eine für die Mannschaft insgesamt, aber auch für mehrere Einzelspieler sehr erfolgreiche Saison zu Ende. Hervorheben möchte ich Edgard und Peter Henn, die beide ungeschlagen geblieben sind und deutlich DWZ dazugewinnen, sowie Nikita, der mit +38 DWZ das größte Ratingplus macht und über die 2100 kommt. Einen großen Dank möchte ich der gesamten Mannschaft aussprechen für ihre hohe Spielbereitschaft, Zuverlässigkeit, ihren Kampfgeist und die sehr gute Stimmung im Team! 

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