GSK IV gewinnt 7:1 gegen Rodenkirchen

An manchen Schachsonntagen ist das Wetter so schön, dass man sich fragt, ob man die Zeit nicht lieber draußen verbringen sollte, vielleicht am Rhein oder bei einer Wanderung durchs Siebengebirge. Der letzte Sonntag bot demgegenüber das perfekte Regenwetter für einen langen Mannschaftskampf. In Runde 6 der Verbandsliga Mitte fuhr GSK 4 zum Auswärtsspiel nach Köln-Rodenkirchen. Nachdem die erste Auswahl der SF Rodenkirchen in der letzten Runde hoch gegen Lohmar gewonnen hatte, war Vorsicht geboten und wirrechneten mit einem engen Ergebnis. Etwas überraschend kam dann jedoch ein deutlicher Sieg für uns heraus. Wir gewannen 7:1 bzw. 22:10, zusammengesetzt aus 6 Siegen und 2 Remis. Keine Partie ging verloren. Ein schönes Erfolgserlebnis vor der Osterpause, in der einige von uns an Einzelturnieren teilnehmen werden. 

Zum Spielverlauf: Unser ukrainisches Nachwuchstalent Edgard war diesmal wieder mit dabei und legte erneut einen Blitzsieg hin. In seiner Partie an Brett 5 mit Weiß nutzte er gegen einen Dd6-Skandinavier den Umstand aus, dass der Gegner seine lange Rochadestellungnicht genügend schützte. Nach dem Läufereinschlag auf a6 drohte entweder sofortiges Matt oder erheblicher Materialverlust. Auch Peter Henn gelang ein schneller Sieg. Mit Schwarz konnte er in einem Scheveningen-Sizilianer dank einiger eher passiver Züge des Gegners einen starken Angriff mit Dame und zwei Läufern auf den kurz rochierten König lancieren.Hier geschah der Läufereinschlag auf h3.

Die Partie von Christopher war ebenfalls taktisch geprägt. Mit Schwarz spielte er die Moderne Verteidigung, der Gegner wählte den sog. 150er Angriff. Bis etwa zum 20. Zug stand Weiß dann zunächst auch klar auf Vorteil. Als er jedoch in der Folge begann, sich neben dem Angriff gleichzeitig um die Verteidigung des eigenen Königs zu kümmern, kippte die Partie und der Gegenangriff am Damenflügel schlug durch. Deutlich ruhiger war die Partie von Thomas angelegt. Er eröffnete mit c4 und der Gegner setzte einenKönigsindischen Aufbau dagegen. Nach einigen Abtäuschen gelang es Thomas, klaren positionellen Vorteil herauszuspielen, zuerst in Form eines Springervorpostens auf e6 und dann eines Freibauerns auf der e-Linie. Die Partie drehte sich dann noch, jedoch stand der Gegner offenbar weiter unter dem Eindruck, er verliere, und gab auf. 

Nikita war unterdessen mit der kompliziertesten Aufgabe des Tages beschäftigt. An Brett 1 sah er sich mit Weiß einem Spieler mit DWZ 2287 gegenüber. Aus dem Londoner System heraus gelangte er in eine zweischneidige Mittelspielstellung, in der der Gegner zwei verbundene Freibauern auf der e- und f-Linie bilden konnte, jedoch zur Absicherung seines Königs eine Qualität opfern musste. Nikita gelang es, diese unausgewogene Stellung zu entschärfen und es blieb der statische Materialvorteil zurück, welcher die Partie zu seinen Gunsten entschied. Meine eigene Partie war im Gegensatz dazu eigentlich nicht so kompliziert, aber wurde trotzdem die längste des Tages. In einem Königsinder konnte ich mit Schwarz im Mittelspiel einen Bauern gewinnen und diesen Vorteil auch ins Turmendspiel bringen. Hier gewann ich noch einen weiteren Bauern dazu und hatte zum Schluss ein technisches Endspiel Turm + 2 verbundene Bauern gegen Turm zu bewältigen. Den Sieg erreichte ich, indem ich mir einen der Bauern durch eine Pattkombination abnehmen ließ und es dann aber mit Turm + 1 Bauer noch hinbekam. 

Das waren die 6 Gewinnpartien. Markus Albert und Peter Foitzik steuerten jeweils ein Remis bei. Trotz des hohen Ergebnisses bleiben wir in der Tabelle auf Platz 2, da der TabellenführerSatranc im Parallelspiel ebenfalls 22:10 gegen Köln-Südwest gewinnen konnte. Lohmar setzte sich gegen den Brühler SK durch und ist weiter auf dem dritten Rang. In der Schussrunde am 21.5. spielen wir jetzt noch zu Hause gegen Brühl. Das Erreichen des Aufstiegs ist theoretisch immer noch möglich. Dazu müssten wir gewinnen und Satranc gegen KSK Dr. Lasker verlieren (oder Remis spielen und einen Brettpunkt zurückfallen).

Veröffentlicht in GSK4, Mannschaft.

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