Unser Team GSK IV hat als Neuzugang in der Verbandsliga Mitte des Schachverbandes Mittelrhein die Saison 2022/23 auf einem starken dritten Platz beendet. Mit 9 Mannschaftspunkten aus 7 Spielen (4 Siege, 1 Remis, 2 Niederlagen) rangieren wir in der Abschlusstabelle direkt hinter dem Kölner Satranc Club und den SF Lohmar. Bis zur 7. Runde am vorvergangenen Sonntag hatte es sogar noch Chancen für uns gegeben, direkt in die Regionalliga aufzusteigen. Jedoch gewann der Tabellenführer Satranc im Parallelspiel gegen KSK Dr. Lasker klar mit 19:13. Somit waren alle Überlegungen, ob und wie wir durch einen Sieg oder ein Mannschafts-Remis den Tabellenführer noch hätten überholen können, letztlich gegenstandslos. Unsere 15:17-Niederlage gegen die 2. Mannschaft des Brühler SK ist dadurch im Nachhinein auch leichter zu verschmerzen.
Zum Spielverlauf: Unser schnellster Mann Edgard meldete wie gewöhnlich als Erster sein Ergebnis. Diesmal war sein All-in-Angriff allerdings nicht voll durchgeschlagen und er musste früh die Segel streichen. Der kurzzeitige Rückstand war jedoch bald wieder ausgeglichen. Nikita konnte – mit Schwarz im Skandinavier – nach entgegengesetzten Rochaden erfolgreich den weißen Königsflügel überfallen und erzielte seinen vierten Sieg in Folge. In meiner eigenen Partie erhielt der Gegner im Rossolimo-Sizilianer isolierte Doppelbauern auf e5 und e6, jedoch fand ich nicht den Weg, das entscheidend auszunutzen. Als sich dann noch gutes Gegenspiel abzeichnete, vereinbarte ich vorsichtshalber Remis.
Für unser Gesamtergebnis war ich aber optimistisch. In einer Partie hatten wir nach meiner Einschätzung klaren Vorteil, eine war vielleicht etwas kritisch und drei unklar, aber mit Chancen für uns. Dann eine Überraschung: Klaus, der – nach missglückter Opferkombination – bereits mit einem Springer weniger spielte, erhielt vom Gegner ein Remis-Angebot. Das wurde natürlich angenommen. Nun kam wirklich Hoffnung auf, dass wir gewinnen können, um vielleicht doch noch an Satranc vorbeizuziehen. Die Brühler hingegen waren besorgt wegen eines theoretisch noch möglichen Abstiegs.
Doch es ging anders weiter als gedacht: Markus Alberts starker Angriff auf den Taimanov-Sizilianer seines Gegners verwandelte sich in ein ausgeglichenes Turm-Endspiel und man einigte sich auf Remis. Für Ralf Maurer, der einen Mehrbauern ins Endspiel Turm + Läufer gegen Turm + Springer gebracht hatte, war nach Abtausch der Türme ebenfalls nur noch ein Remis herauszuholen. Peter Foitzik hatte aus meiner Sicht die schwierigste Partie zu spielen. Sein Gegner „entkorkte“ das Gibbins-Weidenhagen-Gambit (d4 Sf6 g4?!) oder etwas in der Art und drang nach Verlust des Bauern g4 mit der Dame auf b7 ein. Später kam es zu der Materialverteilung zwei Springer gegen Turm. Leider gelang es dem Gegner, in keine Gabel zu treten, und seine Bauern am Damenflügel liefen durch. Es verblieb die Partie von Thomas, der nach langem Kampf im Schwerfigurenendspiel einen schon auf die 7. Reihe vorgerückten Freibauern des Gegners noch kassieren konnte. Bei ausgeglichenem Material folgte auch hier die Remisvereinbarung.
Trotz der Schlussrunden-Niederlage blicken wir auf eine insgesamt sehr schöne Saison zurück. Das ganze Team hat eine starke Leistung gezeigt. Besonders hervorzuheben sind aber Nikita und Thomas, die beide ungeschlagen geblieben sind und sich über DWZ-Zugewinne von jeweils ca. 50 Punkten freuen dürfen. Ein besonderer Dank geht wie immer an Peter Foitzik, in dessen Lokal wir auch diesmal spielen durften.