Krimi am Sonntag gegen Düsseldorfer SK II

Am vergangenen Sonntag kam es zum Spitzenspiel zwischen unserer Ersten und der Zweiten des Düsseldorfer SK. Wir spielten bei Peter Foitzik in Kessenich unter sehr guten Bedingungen! Hier nochmals besten Dank von der ganzen Mannschaft für diese Möglichkeit !
Der Düsseldorfer Verein strebt ja, wie der Aufstellung der Ersten Mannschaft unschwer zu entnehmen ist, den Wiederaufstieg in die höchste deutsche Liga an. Naheliegend, dass man sich dann bemüht, dem Kader auch mit der Zweiten Mannschaft die Möglichkeit zu bieten, wie z.B. Solingen, Werder oder der Hamburger SV in der 2ten Bundes-Liga zu spielen. Der Kader der Düsseldorfer jagt einem dann auch den nötigen Respekt ein, denn 6 GM, 4 IM und einige FM wurden für die NRW-Liga gemeldet. Auch wenn sich im Laufe der Saison herauskristallisierte, dass nicht alle Titelträger spielen würden, waren doch einige von ihnen unregelmäßig im Einsatz, sodass die Vorbereitung recht umfangreich hätte ausfallen können. Die Aufstellung zeigte dann allerdings uns, außer am ersten Brett, bezüglich der Wertungszahlen ein wenig in der Favoritenrolle.
Vom Spielverlauf habe ich keine detaillierten Kenntnisse, sodass ich nur den Verlauf grob skizzieren möchte.
Am Brett 1 hatte es Pawel Grabowski mit dem in dieser Saison sehr stark spielenden Francesco de Gleria (5.5/6) zu tun und kam aus der Eröffnung heraus schnell unter Druck. Die Stellung war für mich zu kompliziert, hatte aber den Eindruck, dass es schwer für uns wird. Relativ früh wurde an Brett 6 zwischen Stephan Bröhl und Axel Berndt das Remis vereinbart, aber wie Stephan meinte, hatte er sich in diese Nebenvariante noch nicht genügend eingearbeitet und daher Remis angenommen. An Brett 2 spielte unser IM Rüdiger Seger gegen Alexander Hönig. Optisch gefiel mir die weiße Stellung recht ordentlich und ich sah Rüdiger immer leicht im Vorteil. Am Brett 3 hatte es Christian Köhler mit Heinrich von Bünau mit einer Art Königsindischer Angriff von Weiß zu tun. Oberflächlich betrachtet war für mich die Stellung immer ausgeglichen. Brett 4 durfte Jochen Wigger gegen Michael Müller antreten. Beidseitiges Doppel Fianchetto gefällt mir in dieser Version für weiß sehr gut, auch wenn es sich wohl nur um einen optischen Vorteil handeln möge. Mein Gegner an Brett 5 war Paul Wiedenbruch und wir fanden uns in einer oft gespielten Pirc-Variante des 150-Angriffs (siehe auch E. Arjani-M. Carlsen 😉) wieder. An Brett 7 spielte Thomas Stenzel gegen Rolf Zimmermann seine Tschigorin-Verteidigung und Brett 8 sah Stephen Kutzner gegen Christopher Kurka im Damengambit. Als erstes musste sich Pawel geschlagen geben und kurz vor der ersten Zeitkontrolle konnten  Jochen und ich punkten, sodass nach Rüdigers Remis es dann 3:2 für uns stand. Christian versuchte noch etwas aus der trockenen Turm/Läufer Endspielstellung rauszudrücken, aber es kam nicht genug und so endete die Partie auch remis. Bei Thomas war dann ein Bauer abhandengekommen und die Stellung sehr schwierig. Trotz sehr zäher Verteidigung musste Thomas die Waffen strecken und Düsseldorf konnte zum 3.5-3.5 ausgleichen. Als letzte Partie kämpfte dann Stephen und lehnte, nachdem er gerade einen Bauern eingestellt hatte, das Remisangebot seines Gegners trocken ab. In dem Turm/Springer gegen Turm/Läuferendspiel mit verteilten Bauern auf beiden Flügeln ging es dann hoch her. Stephen erhöhte merkbar den Druck am Damenflügel und erzwang einen zweiten Freibauern. Das sah alles sehr gut, doch leider gelang es dem Gegner den Läufer für die beiden Bauern zu geben und in ein Endspiel mit 3 gegen 1 Bauern am Königsflügel mit Turm gegen Turm/Springer zu fliehen. Anschließend manövrierte Stephen immer wieder auf unterschiedlichen Wegen und stellte den Gegner immer wieder vor große Herausforderungen. Für die Kiebitze drumherum war nicht klar, ob es zu gewinnen war. Mittlerweile näherten wir uns der 7 Stunde und waren im ca. 120 Zug, als Stephen seinen Gegner Zwang, seinen Turm für den Springer und Bauern zu geben. Zwischendurch waren einige Zuschauer dem Herzstillstand nahe, da vermeintlich der eine und/oder andere Verlustzüge eingestreut hatte. Genau wissen wir es nicht, das wird die Analyse im Nachhinein feststellen können. Alles in allem hat sich Stephens Kraft in der siebten Stunde verdient durchgesetzt und uns damit den knappen und etwas glücklichen Sieg beschert !
Damit sind wir nach wie vor im Rennen und können uns kurz über den ersten Tabellenplatz freuen, kurz, da im April dann die starken Oberhausener auf uns warten und uns das Leben bestimmt schwer machen werden, also, die Vorbereitung kann beginnen!

Veröffentlicht in GSK1.